Nebenwirkungen einer medikamentösen Intensivtherapie (Kortison- und Antibiotoka-Stoss)

Stand des Dokuments: 1. Oktober 2025.

Ausgangslage

Nach zwei mehrwöchigen febrilen Phasen im Jänner und im Juni 2025 mit stark verstopfter Nase und Kopfschmerzen wurde bei mir eine chronische Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) samt Verschleierung und Verschleimung anderer “Sackgassen” in den Atemwegen diagnostiziert. Zusätzlich ist Nasenscheidewand stark nach links gewölbt (Nasenseptumdeviation). Dies verlegt naturgemäss die linke Nasennebenhöhle. Allerdings ist die rechte Nebenhöhle bei mir ebenso verstopft, also ist dies keine alleinige Ursache. Grundsätzlich bin ich auch auf Birke, Hasel und Hausstaubmilben allergisch und die so erzeugten Entzündungszustände lasten genau auf den selben Nasenpartien, die sich bei Erkältungen ebenso schmerzhaft entzünden. Ich hatte immer schon HNO-Probleme, mir wurden als Kind die Polypen entfernt. In den 2000er-Jahren hatte ich regelmässig Nebenhöhlenentzündungen, dies klang dann allerdings ab und die 2010er-Jahre verliefen sehr gut und gesund. Zwei späte Corona-Erkrankungen (trotz Impfungen) setzten sich genau dort fest wo ich jetzt meine Probleme habe. Aufgeweckt wurde dies somit durch Covid-19. Vielleicht aber auch nur durch das lange Isolieren und Maskentragen wo das Immunsystem untrainiert bleib.

  • Im Jänner war ich vier Wochen durchgehend krank, das endete mit einer zusätzlichen bakteriellen Verseuchung der Entzündungsherde und wurde mit dem Antibiotikum Zinnat 500 mg sowie mit dem cortisonhaltigen Nasenspray Mometason erfolgreich bekämpft.
  • Im Juni verlief die Erkrankung ähnlich, aber es stellte sich keine bakteriellen Verseuchung ein und die die selbe Kur wie im Jänner brachte keine Verbesserungen.

Es fängt bei mir immer mit zähem Schleim im hinteren Nasenraum an, dieser rinnt in die Luftröhre hinab und muss dann wieder heraufgehustet werden. Am ersten Tag starke Niedergeschlagenheit, dann abwechselnd 3 schlechtere und 3 bessere Tage. Der zähe Schleim hinten ist irgendwann weg und es kommt flüssigeres Sekret nach vorne. Nach meiner Auffassung werden ab diesem Zeitpunkt die Nebenhöhlen verlegt. Es kann natürlich genau umgekehrt verlaufen. Grundsätzlich ist bei mir immer ein Nasenloch frei (beim seitlich schlafen immer das obere). Die schiefstehenden Nasescheidewand wirkt beidseitig weil diese eben auch geschwollen ist. Ich bekomme also immer Luft und rieche auch paradoxer Weise immer gut und intensiv.

Hier sind unklare Aussagen, die noch ergänzt oder bestätigt werden müssen, rot gehalten.

Erster HNO-Termin

Der Hausarzt verweist mich Anfang Juli 2025 an einen HNO-Arzt. Es ist Sommer, alle sind auf Urlaub und ich lande auf der Klinik Innsbruck in der HNO-Ambulanz. Dort hört man mir lange und aufmerksam zu. Man fährt mir mit einer Kamerasonde bis in die hintere Nasenhöhle. Die Eingänge der Nebenhöhlen sind verlegt aber nicht zu, weiter hinten viel fester Schleim auf entzündungsroten Schleimhäuten. Die chronische Sinusitis wird also bereits Anfang Juli verdächtigt. Es wird ein Termin für ein Kopf-MRT (DTV NNH) vereinbart. Bis dahin ist die Behandlung mild:

  • Morgens und abends beidseitig Nasenspülung mit Nasaline. Das ist eine grosse Spritze mit Gummiaufsatz und somit einfacher zu bedienen als Nasenspülungen wo die Flüssigkeit mit der Schwerkraft in die Nase fliesst. Dazu gibt es fertig abgepackte gereinigte Salzpäckchen. Die sind jedoch bald aus und man kann auch normales Haushaltssalz (ohne Rieselstoffe) nehmen. Man sollte die gleichen Mengen wie in den Päckchen verwenden weil weniger Salz in der Lösung in der Nase sticht. Haushaltssalz muss man auch etwas länger auflösen lassen.
  • Abends den bereits genannten cortisonhaltigen Nasenspray Mometason. Ich hatte es leider so verstanden, dass er nur anfangs und bei Bedarf zum Einsatz kommt, besonders weil sich eine Verbesserung einstellte. Man muss ihn jedoch durchgehend nehmen.

Bildgebendes Verfahren

Am 26. Augst 2025 habe ich meine bildgebende Diagnostik der Nasenhohlräume und direkt anschliessend einen Termin an der HNO-Ambulanz, diesmal ohne langes Warten. Ich sehe Teile der Schnitte des MRTs, kann aber natürlich nicht daran erkennen was entzündet, geschwollen oder normal ist. Auch die Ärzte tun sich schwer zwischen Weichteilen und Verschleimung zu unterscheiden, sie gehen vor allem von den Knochen aus und schätzen die Distanz zum Hohlraum, der wiederum klar abgrenzt ist. Die Schleimhäute haben eine gewisse Standarddicke und wenn in Summe zu viel erscheint, dann liegt eine Entzündung eben dieses Schleimhautabschnitts vor. Das ist alles doch recht ungenau. Aber es reicht anscheinend um abzuschätzen, dass neben den Nebenhöhlen auch andere Bereiche des Nasenraums massiv beeinträchtigt sind und dies schon länger sein müssen.

Mir liegen die Bilder leider nicht vor, ich habe bloss die kurze Befundung der MRT-Operateurin:

Geringe s-förmige Septumdeviation.
Randständige Schleimhautschwellung mit Bläschenbildung des Sinus sphenoidalis links. Geringer des Sinus maxillaris links.
Unauffällige ossäre Berandung.
Darüber hinaus die NNH und mitabgebildeten Mastoidzellen regelrecht belüftet.

Sinus maxillaris ist die Kieferhöhle im Bereich über dem Oberkiefer. Der Sinus sphenoidalis ist die Keilbeinhöhle, diese liegt höher und weiter hinten, etwa dort wo das Unterkiefer den Winkel mit dem Schädel bildet. Hier unten eine einigermassen brauchbare Ansicht der insgesamt vier Bereiche welche die NNH bilden. Bei mir sind bildgebend die Keilbeinhöhle und die Kieferhöhle betroffen. Mittels Videosonde allerdings auch die Siebbeinzellen. An der klassischen Stirnhöhle, wo viele Leute die ersten Schmerzen spüren, habe ich weder Symptome noch wurden Probleme diagnostiziert.

Ansicht der Nebenhöhlen

Ansicht der Nebenhöhlen

Das bildgebende Verfahren bestätigt die chronische Nebenhöhlenentzündung. Das einmonatige Nasenspülen hat die Nebenwirkungen gemindert aber in keiner Weise beseitigt. Es gibt nun zwei hintereinander geschalte Behandlungswege. Beide sind ungute harte Eingriffe:

  1. vierwöchige medikamentösen Intensivtherapie, auch Kortison- und Antibiotoka-Stoss genannt. Da bin ich im September mitten drin.
  2. Operativer chirurgischer Eingriff zur Geradestellung der Nasenscheidewand, zur Erweiterung der unterschiedlichen Nebenhöhlenzugänge und ggf. Veränderung der Nasenform zur besseren Belüftung.

Kortison- und Antibiotoka-Stoss

Fangen wir mit der vierwöchigen medikamentösen Intensivtherapie an. Cortison und Antibiotika klingt mal nicht so schlimm. Beides wird seit Jahrzehnten verschrieben. Mit Cortison habe bis jetzt nur Erfahrung mit dem Knie. Vom mir verschriebenen Antibiotikum Clarithromycin weiss ich, dass ich es vertrage und dass es bei mir wirkt. Das im Plan genannte Doxycyclin vertrage ich verdauungstechnisch nicht. Clarithromycin war mit 4x 250mg verschieben, ich bekam aber in der Apotheke 2x 500mg, das spart Rezeptgebühr. Auf der Liste fehlt der Magenschoner Pantoloc 40mg, der ebenso vier Wochen parallel einzunehmen ist. Zu den milden Teilen gehört auch Cal-D-Vita, das ist Kalzium und Vitamin D3 um den Knochenabbau durch das Cortison entgegenzuwirken. So kommen wir zu den eigentlichen Problem: die Dosis.

Vierwöchiger Cortison- und Antibiotika-Plan

Vierwöchiger Cortison- und Antibiotika-Plan

Die Liste der Nebenwirkungen ist auch beim Antibiotikum lang, aber wie beschrieben, dieses habe ich früher gut vertragen, auch wenn ich es nie in dieser Dauer zu mir genommen habe. Alle unguten Nebenwirkungen schreibe ich derzeit dem Cortison Urbason zu. Hier mal eine kleine Liste (Quelle) der Einsatzgebiete, da fragt man sich schon, wo man gelandet ist:

  • bei schweren rheumatischen Erkrankungen (aktive rheumatoide Arthritis, juvenile idiopathische Arthritis, akutes rheumatisches Fieber).
  • bei anfallsweise auftretender Atemnot (Asthma bronchiale).
  • bei schwerem Heufieber (Pollinosis) oder Heuschnupfen, wenn mit einem glukokortikoidhaltigen Nasenspray keine Verbesserung erzielt wurde.
  • bei bestimmten Haut- oder Schleimhauterkrankungen, die nicht oder nicht ausreichend mit glukokortikoidhaltigen Salben/Cremen/Lösungen behandelt werden können.
  • bei bestimmten Blutkrankheiten (autoimmunhämolytische Anämie, idiopathische Thrombopenie, akute Formen der Leukämie und Lymphome, in Kombination mit anderen Arzneimitteln).
  • zur Verhütung oder Behandlung von Erbrechen aufgrund einer Krebstherapie.
  • als begleitende Behandlung bei schweren Nierenerkrankungen (z. B. Glomerulonephritis, Lupusnephritis, nephrotisches Syndrom).
  • bei unzureichender oder fehlender Funktion der Nebennierenrinde (als Behandlungsmöglichkeit bei Addison‘scher Krankheit).
  • zur Unterdrückung von Abstossungsreaktionen nach Organtransplantationen.
  • als ergänzende Behandlung bei Strahlen- oder Chemotherapie.
Medikamente des Kortison- und Antibiotoka-Stoss

Medikamente des Kortison- und Antibiotoka-Stoss

Der cortisonhaltige Nasenspray Avamys ist auch sehr stark und mit ähnlichen Nebenwirkungen behaftet wie Urbason, wenn auch die Wirkung nur lokal ist. Der Wirkstoff heisst Fluticason. Das ist ein synthetisches und fluoriertes Glucocorticoid.

Meine Nebenwirkungen der medikamentösen Intensivtherapie

Ich erspare dem Leser hier die Liste der möglichen Nebenwirkungen und konzentriere mich nur auf jene die mich betreffen. Cortisongaben wirken anscheinend kumulativ. Das heisst, man spürt die ersten Tage gar nichts. Rein medizinisch ist nach drei bis fünf Stunden die Hälfte des Cortisons aus dem Blut abgebaut. Es kann aber auch 24 Stunden dauern und bis zu fünf Tage in Anspruch nehmen. Das hängt wahrscheinlich von der Dosis ab und diese ist hoch. Am Plan oben in der ersten Spalte sieht man, dass die Einnahme von Urbason abnehmend verläuft (1, ½, ¼, 0), in der letzten Woche wird es gar nicht mehr eingenommen.

All diese unten genannten Nebenwirkungen stehen meist stichwortförmig im Beipackzettel, ich führe sie hier allerdings weiter aus. Die oft genannten verdaungsmässigen Probleme tangieren mich derzeit nicht. Ebenso habe ich keine Atemprobleme. Die Reihenfolge basiert auf dem zeitlichen Auftreten der Nebenwirkung. Stand 2 Wochen nach Beginn der Therapie sind alle genannten Nebenwirkungen aktiv, d.h. sie klingen auch nicht von alleine ab.

1. Unscharf Sehen

Es fängt schleifend, jedenfalls aber nach 3 Tagen, mit unscharfer Fernsicht an. Man hat also mindestens eine Dioptrie Kurzsichtigkeit mehr. Das ist im Alltag verkraftbar und löst auch kein Schwindelgefühl aus. Starke Kontraste sind allerdings echt problematisch, so beim Autofahren in LED-erleuchtenden Tunneln. Ich sehe die dunklen Stellen scharf, aber alle Lichter überstrahlen.

Diese falsch Sehen ist nicht mit Brillen korrigierbar soweit ich das ausprobieren konnte (ich hatte zeitgleich einen Optikertermin).

Mit der Reduktion der Cortisonmenge ab der Woche 2 reduziert sich das Problem mit der Fernsicht etwas. In der Dritten Woche wird es wesentlich besser.

2. Schlafstörungen

Auch dies schleift sich in den ersten Tagen ein. Man bleibt zuerst nach der REM-Phase ca. ab 3h Früh, wach. Am Ende der Woche mit der ganzen Tablette Urbason sah mein Schlafmuster so aus:

  • eine Nacht maximal 2 Stunden am Anfang geschlafen
  • zweite Nacht aus Erschöpfung durchgeschlafen
  • usw.

Wenn man grundsätzlich eher schlecht schläft, kann man mit diesem Umstand umgehen, anderenfalls wird es zur Hölle. Arbeiten kann man nach einer schlaflosen Nacht jedenfalls nicht normal.

Am Ende der dritten Woche sind die Schlafstörungen noch sehr präsent.

3. Wassereinlagerung in den Gelenken

Dies steht nicht in der langen Liste der Nebenwirkungen, muss aber auch damit zusammenhängen. Merk ich erst nach rund 5 Tagen.

Ich habe ein geschädigtes und ein einigermassen gesundes Knie. Beide fühlen sich seit rund einer Woche bamstig ab und schmerzen nach längerem gebückt halten (z. B. beim Arbeiten im Garten). Keinerlei kannte ich in dieser Form an keinem der beiden Knie. Ich bin etwas unschlüssig, wie ich damit weiter machen soll, denn ich muss mein geschädigtes Knie regelässig bewegen. Das heisst täglich Radfahren. Zuletzt tat das nicht gut danach. Wahrscheinlich muss ich mehr flach fahren.

Am Ende der dritten Woche sind die Wassereinlagerung noch präsent.

Zwei Wochen nach Therapie-Ende spüre ich keine Wassereinlagerungen in den Knien mehr.

4. Heisere Stimme ab Nachmittag

Auch das steht nicht in der Form unter den Nebenwirkungen, kann aber vielleicht unter dem viel umfassenden Zeile Nichtausbrechen einer bestehenden Infektion, Ausbruch einer bisher nicht erkannten Infektion zu finden sein.

Es beginnt am Ende der ersten Woche. Es zieht etwas in der Luftröhre und im Hals bei den Stimmbändern. Morgens und bis Mittag ist das Sprechen normal, dann verschlechtert es sich progressiv und ich spreche wie ein starker Raucher. Am Abend tut das Sprechen auch regelrecht weh und ich flüstere nur mehr. In der Früh ist wieder alles vorbei und es beginnt am Mittag wieder. Parallel ist mein Geschmacksempfinden fahler. Ich verschlucke mich sehr oft, anscheinend ist auch die Klappe zwischen Luft- und Speiseröhre betroffen. Es hängt auch mit der hellgelb belegten Zunge zusammen.

Ampho-Moromal-Lutschtabletten

Ampho-Moromal-Lutschtabletten

Das deutet auf Pilzbefall im Rachenraum hin. Der Hausarzt kann das zwar nicht prüfen, aber das Auftreten am Nachmittag ist ein Zeichen. Die normale Körpertemperatur von 37°C bildet eine Barriere gegen Pilzinfektionen. Nachts ist die Körpertemperatur näher an der Normaltemperatur und die Pilze sterben ab. Untertags sinkt die Temperatur im Rachenbereich durch einatmen kälterer Luft und durch essen von von kalten Speisen und die Pilze spriessen wieder wenn andere Medikamente die generell Bekämpfung behindern wie es anscheinend Cortison macht. Ich habe nun in der Mitte der 3. Therapiewoche vom Hausarzt auch Ampho-Moromal-Lutschtabletten gegen Hefeplilze im Mundraum, im Rachen und in der Speiseröhre verschrieben bekommen. Ich hätte das schon wesentlich früher machen sollen!

Mitten in der dritten Woche fühlt sich das alles mehr nach Halsweh an. Nach dem ersten Tag mit jetzt 2 von 3 Lutschtabletten scheint die Stimme abends besser zu sein. Das “Halsweh” bleibt.

Nach einer Woche Lutschtabletten geht dies wesentlich besser. Der fahle Geschmack bliebt allerdings.

Ich habe die Tabletten bis zum Therapie-Ende genommen. Die heisere Stimme un der fahle Geschmack sind wieder weg.

5. Krämpfe in Fusssohlen, Füssen und Fingern

Das stellt sich nach 2 Wochen bei mir ein. Einfach im Bett liegend und sich auf die andere Seite drehen und es zieht in einen oder beiden Füssen. Oder nach irgendeiner Tätigkeit von einem Paar Schuhe in ein anderes Paar schlüpfen. Es ist nicht vergleichbar mit (jugendlichen) Wadenkrämpfen und lässt sich durch stramm Aufstehen auch nicht so leicht lindern.

Trotz reduziertem Cortison ab der zweiten Woche nehmen die Krämpfe zu. Auslösender Montent ist das Hochziehen der Zehenspitzen wie man es zum Beispiel macht, wenn man lockere Hauspatschen anhat. Bei starken Anfällen kann ich die Füsse nicht mehr vom Boden aufheben. Wegen der (gefühlsmässig) zusammengezogenen Zehen stehe dann natürlich auch instabil.

Es beginnt mit einen Zusammenziehen der Zehen, dann verkrampft die ganze Sohle und es zieht in den Fuss hinauf. Parallel und permanenter beobachte ich, dass einzelne Stränge des hinteren Oberschenkels und der Wade mehr oder weniger dauerhaft erhärtet sind. Wahrscheinlich induziert das auch die Fusskrämpfe.

Direkt entgegenwirken ist schwierig. Bei leichten Krämpfen am besten am Rücken liegend und Knie aufstellen. Oder stehend und dehnen als wäre die Wade betroffen.

Wenn ich viel mit den Händen gearbeitet habe (ich musste einen Radträger zerlegen, abflexen und malen), dann habe ich den Effekt auch in den Fingern der rechten Hand. Es zieht dabei den Zeigefinger und den Mittelfinger zusammen und sie krümmen sich, ohne dass ich viel dagegen machen kann.

Ich habe ab den ersten starken Anfällen 500mg Magnesium pro Tag genommen. Das half zeitverzögert, aber nach 10 Stunden war die Krämpfe wieder da. Seit 8. September nehme ich 2x 400mg und parallel Darmflora (Omnibiotic) um von der hohen Magnesiummenge nicht auch noch Durchfall zu bekommen. Das klappt nun besser seit dem.

Ich muss betonnen, dass diese Anfälle nicht permanent sind. Ohne Magnesium sind es 3 bis 4 pro Tag die vielleicht eine Minute dauern.

Am Ende der dritten Woche sind die Krämpfe noch präsent. Sie treten jedoch nur auf, wenn ich sehr viel stehend mache, obwohl Ich nach wie vor 800mg Magnesium pro Tag zu mir nehme.

Unter Umständen ist gar nicht das Cortison für die Krämpfe ausschlaggebend. Sowohl das Antibiotikum Clarithromycin als auch der Magenschoner Pantoloc wirken auf das Zentralnervensystem und könne dadurch diese Krämpfe auslösen. In der Woche 4 der Therapie ist das Cortison abgesetzt. Wenn die Krämpfe anhalten liegt es wohl am Antibiotikum und/oder dem Magenschoner.

6. Gewichtsverlust und Heisshunger

Ich habe relativ stabil ca. 75kg. Im Laufe der zweiten Woche der Therapie knurrte mein Bauch immer mehr. Weil ich wenig Sport mache und in den Nebenwirkungen bei Cortison von Gewichtszunahme die Rede war, habe ich nicht nach dem Heisshunger gegessen, sondern normale Portionen wie immer. In der Dritten Woche stehe ich nun bei 7okg. Weniger Gewicht ist jedenfalls für mein kaputtes Knie positiv.

Viel weniger als 70kg will ich jedoch nicht haben. Ich esse nun so viel ich kann und muss auch ein Gabelfrühstück zwischen Frühstück und Mittagsjause einschieben. Diese Nebenwirkung ist in keinem der Medikamente beschrieben, also wohl sehr spezifisch. Sie könnte mit dem sehr schlechten Schlaf zusammenhängen, aber auch generell mit den Magen- und Darm quälenden Cortison und Antibiotikum. Auch das darmschonenende Pantoloc kann die Aufnahme von Nährstoffen behindern.

Am Ende der dritten Woche ist der Heisshunger unverändert. Ich esse unbeschränkt und habe nur knapp 70kg.

Zwei Wochen nach Therapie-Ende habe ich lediglich 1,5 kg zugenommen, obwohl ich sehr viel esse.

7. Leistungsabfall

Das ist vielleicht eine ganz logische Konsequenz des hoch dosierten Cocktails welches ich zu mir nehme. Trotzdem möchte ich es anmerken da es jede und jeden in jeder Lebenslage treffen kann. Mit 30 und gut trainiert steckt man die vier Wochen vielleicht einfach weg. Später, mit irgendeinem zusätzlichen Leiden wie meinem Knie wird das zum Problem. Ich kann nicht vier Wochen mein Knie still halten, dann ist es steif und ich brauche Monate um es wieder zu mobilisieren.

7. Vermutlich neutrale Nebenwirkungen

  • Eine hartnäckige einseitige Lidrandentzündung ist verschwunden. Nach der Therapie ist sie aber wieder präsent.
  • Ich habe sehr rauen Zahnschmelz und dieser fühlt sich nun glatter an. Ich weiss nicht, ob dies eine Folge des fahlen Geschmacksempfindens ist (Punkt 4 oben) oder ob das gar auf eine Demineralisierung der Zähne hinausläuft.
  • Sehr regelmässiger Stuhlgang (morgens). Nach der Therapie ist dies wieder unregelmässig wie zuvor.

8. Nebenwirkungen nach der Therapie

Diese Beschreibung deckt den Zustand am Anfang der 2. Woche nach der letzten Antibiotika-Tablette ab.

Die Krämpfe aus den Füssen haben sich in die Unterschenkel verlagert. Ich muss dazu sagen, dass ich dafür immer schon anfällig war, nun ist es aber schlimmer. Ich habe die höhen Dosen Magnesium reduziert und und nehme nur mehr welches nach dem Sport (den ich langsam wieder beginne).

Direkt nach Ende dem Ende der Therapie bekam ich einen Ausschlag im Gesicht. Er beschränkt sich auf die Bereiche, die bei mir eine Rosacea-Erkrankung ohnehin reizt. Die roten Punkte schauen aus und fühlen sich schmerzhaft an wie bei Windpocken, aber es ist eben auf das Gesicht beschränkt. Ich habe rund 20 dieser roten Punkte im Gesicht. Das ist sehr ungut und einschränkend. Derzeit pfege ich die Haut schonend, so wie ich es schon von Rosacea gewohnt bin. Leider habe ich erst am 6. Oktober einen Termin beim Hautarzt.

Wirkung der Therapie

Am Anfang der Woche 3 merkte ich eine Veränderung in der Nase. Die Nasenscheidewand fällt nachts nicht mehr je nach Seitenlage von links nach rechts. Es ist eher das linke Nasenloch verstopft, wobei immer noch Luft durchkommt. Das würde eine Abschwellen jedenfalls der Nasenscheidewand bedeuten. Unter Umständen kann man davon ausgehen, dass dies auch für die anderen Nebenhöhlenräume gilt.

Diese weniger geschwollene Nasenscheidewand lehnt sich aber nach wie vor an die Seitenwand. Diese Kontaktfläche zieht (schmerzt), jetzt halt etwas anders.

Zwei Wochen nach Ende der Therapie (aber mit Weiterführung der Nasenspülungen und eines Cortison-Nasensprays) sind meine Nasenschleimhäute gefühlt wieder mehr geschwollen. Ich merke es vor allem nachts, wenn in Seitenlage das jeweils untere Nasenloch verstopft und zieht. Eine bildgebende Neubewertung meines Zustands erfolgt allerdings erst am 26. Oktober 2025.

Nebenwirkungen der Intensivtherapie bei anderen

Ich habe auch mit anderen Leuten gesprochen. Bei diesen sind vor allem die Schlafstörungen massiv, so sehr, dass sie die Therapie abbrechen mussten. Ein anderer hatte zusätzlich Schwellungen am ganzen Körper.

Einer erster hat eine operativen Eingriff (dazu weiter unten) schon länger hinter sich, es wurden dabei vor allen die Zugänge zu den Nebenhöhlen erweitert. Seine chronische Entzündung drohe Teile des Gehirns ebenso zu entzünden und seine Nasennebenhöhlen-Eingänge waren monatelang gänzlich verschlossen was natürlich mit immensen Schmerzen verbunden ist. Die Operation ist nur ein Teilerfolg, eine Seite ist nach wie vor oft verschleimt und neigt zu Entzündungen. Die Ärzte sagen noch einmal operieren, aber mein Bekannter schliesst das derzeit noch aus weil der erste Eingriff schon so massif schmerzhaft und langwierig war. Er hält sich mit durchgehend Nasenspühlungen (nur Nasaline) und Kortison-Nasenspray bei den ersten Anzeichen fit.

Einer andere dieser hat bereits den operativen Eingriff hinter sich, sie liegt aber noch nicht lange genug zurück um den Erfolg zu bewerten. Dessen Bruder steht vor der Operation weil die die Intensivtherapie nicht wirkte und er diese auch nicht vertagen hat. Bei beiden ist die allgemeine Geometrie der Nase und der Atemwege schlechter als bei mir und sie haben ärgere Probleme als meine zwei Nebenhöhlenentzündungen pro Jahr.

Operativer chirurgischer Eingriff

Wenn die medikamentösen Intensivtherapie nicht wirkt oder wenn später Rückfälle in der Wintersaison erfolgen, wird ein chirurgischer Eingriff vorgeschlagen. Ich kenne das derzeit nur von Hören-Sagen und habe auf der HNO-Ambulanz Patienten gesehen, die aus dem OP-Raum kamen. Wie oben schon erwähnt, geht es um die Geradestellung der Nasenscheidewand, um die Erweiterung der unterschiedlichen Nebenhöhlenzugänge und eventuell um die Veränderung der Nasenform zur besseren Belüftung. Klingt sehr nach Schönheitschirurgie und in der Tat wird im Infozettel zur Operation davor gewarnt dass die äussere Nasenform, somit das Gesicht und letztendlich so auch die Charakterzüge des Patienten dauerhaft verändert werden können.

Konkret wird in den Schleimhäuten geschnitten. Sie werden vom Knochen gelöst und darin werden die Öffnungen erweitert, anschliessend werden die Schleimhäute mit der Knochenwand wieder verklebt und untereinander vernäht.

Man muss sich das am eigenen Körper und in der eigenen, oft geschunden Nase, vorstellen. Da werden operativ extreme Wunden geschaffen und aufgerissen. Danach ist alles geschollen, so dass unter Umständen an Atmen durch die Nase gar nicht zu denken ist. Der Eingriff erfolgt stationär, man bleibt mindestens drei Tage auf der Klink, in der Regel aber eine Woche. Die Ausheilung beansprucht drei bis neun Monate wo man sich mit massiven Einschränkungen herumschlagen muss. Wahrscheinlich darf man auch hier durchgehend Cortison und Antibiotika zu sich nehmen. Erst nach vollständiger Ausheilung kann der Erfolg bewertet werden.

Der Eingriff dauert und die Rekonvaleszenz ist sehr lang. Dazu kommt noch das Problem, dass diese chirurgischen Eingriffe nicht prioritär sind. Man bekommt also einen Termin 6 Monate später, plant Arbeit und Urlaub danach und am Tag X wird um weitere vier Monate oder mehr verschoben.

Erfolgschancen der Chirurgie

Vor rund 15 Jahren hatte ich mit einem HNO-Arzt schon über eine Gradestellung der Nasentrennwand gesprochen. Damals ging es nicht um Ausweitung der NNH-Zugänge. Er bezifferte damals die Chancen draus eine Verbesserung abzuleiten mit 25%. Das war damals für mich unannehmbar.

Heute, 2025, sollen die Erfolgsaussichten besser sein und irgendwo knapp unter 50% liegen. Das ist, bezogen auf den massiven Eingriff dann doch recht wenig und gegebenen Falls für die Katz’. Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass man mit den vielen Narben in der Nase besser atmen kann als mit den Originalschleimhäuten. Ich bin natürlich in medizinier Laie und werde mich weiter umfangreich beraten lassen (und auch hier berichten/ergänzen). Nach dem derzeitigen Wissen schliesse ich den operativen Eingriff aus.

Mein Fazit Anfang Oktober 2025

Ich habe die medikamentösen Intensivtherapie durchgezogen. Anschliessend will ich auf jedenfalls eine Wintersaison und eine Pollensaison abwarten.

Nach der Therapie wird permanent die Nase morgens und abends gespült.

Der Nasenspray Avamys soll nach dem Behandlungsplan mindestens 1 Jahr morgens und abends mit je einen Stoss pro Nasenloch fortgeführt werden. Die eine Flasche, welche ich per Rezept erhielt, wird dafür nicht ausreichen und ich werde anschliessend mit dem Nasenspray Mometason weitermachen, der mir zuvor, ebenso von der Klinik verschieben wurde. Der Wirkstoff Mometasonfuroat ist ebenso ein stark wirksames synthetisches Glucocorticoid.

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