Monument Valley am Abend

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UT 163 W: Monument Valley (AZ)

Monument Valley

Wir fahren über langgezogene leichte Kuppen der bereits tiefstehenden Sonne entgegen. Es geht leicht bergauf, die bunten Berge im Süden sind verschwunden und wir fragen uns schon, wann wir endlich Gouldings, die Ortschaft beim Monument Valley, erreichen. Es geht wieder einmal über eine Kuppe, plötzlich steht der Volvo, der schon zuvor an schönen Fotostandorten gehalten hat, scheinbar ohne Grund am Straßenrand, der Fahrer mit Kamera mitten auf der Straße. Da überreißen wir, dass vor uns bereits das ganze Monument Valley liegt, wobei die Straße mitten in die gigantischen Felstürme hineinführt.

Zufahrt auf Monument Valley von Norden

Die Sonne steht schon ganz schön tief, als wir am Mitten View Campground im Monument Valley Navajo Tribal Park (Tsé Bii’ Ndzisgaii) ankommen. Dort organisieren wir uns zuerst einen Platz für unser Zelt. Ohne viel nachzudenken stellen wir das Zelt gleich auf, hängen die nasse Wäsche von der Früh zum Trocknen auf und fahren weiter.

AZ Park Road: Valley Drive

Da wir die Sonne überreden konnten, doch noch ein Zeitl am Himmel zu verweilen, nehmen wir unter diesen tollen Lichtverhältnissen die 27km des Valley Drive in Angriff. Es wird in den Prospekten empfohlen, die Busse zu verwenden, oder jedenfalls Allradantrieb zu haben. Die Straße ist tatsächlich schlecht, für unseren Geo aber befahrbar. Dafür haben wir umso mehr Zeit zum Schauen. Wir fahren durch die riesigen Felsformationen, die alle recht passende Namen haben (Mittens, Merrick Butte, Elephant Butte, Three Sisters, Camel Butte, The Hub, Totem Pole etc.). Wir finden jedoch selbst in den unbedeutenderen Felsformationen viel Faszinierendes, so z. B. beim Felsen mit den vielen Gesichtern.

Stagecoach Butte: alle Felszinnen haben bezeichenden Namen.

Big Indian Butte: Name unsicher.

West Mitten Butte: im Luftbild sieht man das dieser Tafelberg eigentlich nur mehr aus einer dünnen Felswand besteht, die man hier von der flachen Seite sieht. Alle Felszinnen haben bezeichenden Namen, dieser steht für Handschuh.

West Mitten Butte und East Mitten Butte. “Mitten” heisst auf Englisch “Fausthandschuh”

Elephant Butte. Von etwas weiter weg ist der Elefant offensichtlicher.

Camel Butte. Der Kopf wäre vorne, die Höcker hinten…

Am John Ford’s Point klettern wir ein Stück herum, um schöne Aussichtspunkte zu finden, dabei treffen wir immer wieder auf ein paar der hier sehr viel vertretenen Österreicher. Beim Umfahren der Rain God Mesa kommen wir auch bei einigen Navajo Siedlern vorbei. Sie wohnen in Lehmhütten, ganz so wie eh und je. Auf den Aussichtspunkten stehen sie dann mit großen Tischen und verkaufen irgend einen Ramsch-Schmuck oder sonstiges Zeugs. Am North Window Viewpoint stehen wir eine Zeit lang und genießen den Blick ins Tal. Ein paar Pferde reiten im West Gypsum Valley zwischen den Buttes heraus. es schaut wirklich aus, wie man sich den Westen vorstellt.

Christian am John Ford’s Point im Monument Valley. Der Massige Felsblock links ist der Merrick Butte, die dünnen Zinnen dahinter stehen am Monument Pass. Die Wand hinter Christian ist der East Mitten Butte und rechts schliesst der Elephant Butte an. In Vielen Western stand hier ein Cowboy auf seinem Pferd und blickte in die Ferne…

Seitenarm der Rain God Mesa. Felswände stehen aus den Tafelbergen heraus.

Totem Pole und Yei Bi Chei. Hier stehen nur mehr Zinnen. Davor liegen Ausläufer von Sand Springs.

Gesichter im Süd-Abbruch der Rain God Mesa. Wir finden selbst in den unbedeutenderen Felsformationen viel Faszinierendes, so z.B. diesen Felsen mit den vielen Gesichtern. Mindestens sechs lassen sich hier erkennen.

Roter Sand und trockene Büsche im Abendlicht. Krasse Wüstenfarben sind hier zu erzielen.

Beim Artist’s Point. Hier gibt es eine hohe Geländestufe. Blick nach Norden. Die Zinne rechts gehört zur Spearhead Mesa.

Dann geht es aber unter ganz schlechten Straßenbedingungen (im Gegenlicht keine Sicht mehr auf die Löcher und Felsbrocken), aber unter umso schöneren Lichtspielen auf den Felsen zurück. Die späte Stunde bringt das gute Licht aber auch den Vorteil, dass wir nur selten staubende Vorgänger auf den Pisten haben. Trotzdem festigt sich die Staubschicht in unserem Auto, inklusive dem Gebläse. Wir haben jedoch auf Wüstenbetrieb umgeschalten und es stört uns nicht mehr sonderlich, solange es klares Wasser und reine Milch zu trinken gibt. Es gibt zwar eine Duschmöglichkeit am Camp Ground, die ist aber andauernd besetzt, so vertagen wir diese feuchte Angelegenheit wieder einmal, obwohl das Bedürfnis schon recht akut wäre.

Jedenfalls essen wir wieder einmal bei absoluter Dunkelheit, denn auch vom Zeltplatz aus können wir die Felsen noch bis zum letzten Sonnenstrahl bewundern. Wir sind froh den Loop noch am Abend gefahren zu sein, denn in der Früh war das Licht dann recht fahl.

Merrick Butte: ein massiver Tafelbergrest südlich der Mitten Buttes

West Mitten Butte im Sonnenuntergang

Die nasse Wäsche ist in der kurzen Zeit längst getrocknet (auch Jeans etc.). Aber jetzt rächt sich der Fehler des frühzeitigen Zeltaufbaus. Als wir uns schlafen legen wundern wir uns über die Hitze im Zelt, obwohl die Luft draußen schon abkühlt. Wir hatten das Zelt auf den heißen Boden gestellt und durch die dichte Folie und die Isomatten ist der Sand einfach nicht mehr ausgekühlt. Ein derart heißes Bett ist fast unangenehmer als Kälte. Dazu kommt in der Nacht auch noch ein ordentlicher Sandsturm auf, das Zelt flattert ordentlich und es blitzt in der Ferne. Dabei scheinen unsere Zeltnachbarn hauptsächlich aus Steirern, Tirolern, Wienern und Burgenländern zu bestehen, die die ganze Nacht ihren Spass haben wollen. Naja, irgendwann waren wir dann müde genug zum Schlafen.

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