Gas-Griller sind wesentlich einfacher zu betreiben als Holzkohle-Giller. Das war unser hauptsächlicher Anschaffungsgrund. Als ich dann in der Betriebsanleitung lass, dass man das Gerät eigentlich kaum reinigen muss und stattdessen nur vor dem abermaligen Betrieb die Reste verkohlen und abkratzen muss, war ich recht zufrieden. Natürlich stimmt das nicht ganz. Man muss auch unter dem Gitter die herabfallend Teile herauskratzen, die nicht durch das Loch in der Mitte hinausfallen (dabei bemerkt man, wie ungut die Alugussnähte sind). Bei dieser sparsamen Pflege liess ich es nun gut 6 Jahre bewenden. Ich muss dazusagen, dass unser Griller das ganze Jahr unter einem Vordach draussen steht und auch bei Schnee und Minusgraden betrieben wird.
Letztes Jahr entzündete sich die hintere Hälfte des Brennrohrs immer schlechter. In der Betriebsanleitung steht nur, dass man ggf. das Spinnengitter reinigen soll. Aber das verbesserte die Entzündung der zweiten Hälfte auch nicht. Eine Seite weiter vorne ist der Ausbau des Rohrs erklärt mit dem Zusatz (samt Warnzeichen): “Erweitern sie beim Reinigen nicht die Brenneröffnungen”. Das brachte mich auf die Idee, diese kleinen Löcher näher zu betrachten. Und in der Tat: sie waren zugewachsen. Nicht durch Schmutz, sondern durch Rost. Dieser Rost erklärt so nebenbei, warum in der Betriebsanleitung der Wechsel des Brennerrohrs überhaupt erklärt ist. Im Bild sieht man eindeutig mehr oder weniger verkrustete Löcher:
Brenneröffnungen wiederherstellen
Natürlich schweigt sich die Betriebsanleitung darüber aus, wie gross die Löcher sein sollten. Bei der Suche nach einer eingermassen intakten Öffnung und mittels verschiedener Drähte und Stifte kam ich auf etwas mehr als 1.1 Millimeter.
Mit einem etwas Handlicherem machte ich mich dann auf die Bohrarbeit und öffnete wieder alle Brennerlöcher. Und siehe da, das Brennerrohr entzündete sich wieder zur Gänze. Ein Tausch ist wohl erst bei stärkerem Rostbefall nötig, ein Pin schafft Abhilfe!
Auch Schmutz und Rost unter dem Gitter
Nach der Aktion liess ich den Griller länger leer auf “Vollgas” laufen und beim darauf folgenden Grillen merkte ich ein Fackeln unter dem Gitter aus Gusseisen. Ich hatte nie genau darunter geschaut, weil ich es bei Reinigen des Beckens vom Griller weghebe und anschliessend wieder einsetze. Wir setzten das Grillen fort, es fackelte nur an einer Stelle und kam offensichtlich nicht vom Brenner und auch nicht vom Grillgut. Am nächsten Tag untersuchte ich die Unterseite des Gitters und fand eine quasi verglaste Fläche. Fettreste werden hier so lange “gebrannt”, bis sich ein glänzender schwarzer Überzug bildet.
Das ist soweit kein Problem, aber auch unter diesem Film rostet das Gitter, es bilden sich dort Blasen, wo geschmolzenes Fett eindringt. Und genau dieses entzündete sich während dem Grillen. Also habe ich das Gitter umgedreht und begann zu kratzen. Es war mehr meisseln, schlagen und klopfen, die schwarze und glasige Substanz ist sehr hart. Zudem wollte ich die Rosttaschen aufbrechen und öffnen. Ich arbeite vor allem mit einem mittelgrossen flachen Schraubenzieher. Mit einer Drahtbrüsten hat man hier gar keine Chance. Die Rückseite wird so rauh und unregelmässig, man sollte sie aber auch regelmässig im Blick behalten.
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