Thema: vom Lieferwagen zum Camper.
In unserem vorigen Fahrzeug, einem Citroën Berlingo, hatten wir einen übergrossen Campingtisch, weil eine grosse Platte ein Drittel der tragenden Struktur des Betts bildete. Das war eine schwere Birkensperrholzplatte mit Tischbeinen eines üblichen Campingtischs. Diesen Tisch konnte man im Berlingo natürlich nur aussen verwenden. Mit dem Renault Trafic wollte ich wieder einen grossen Tisch, zumal innen auch dafür Platz ist. Die Reimo-Lösung, mit dem Tisch an einer Schiene ist zwar nett, aber dieser ist nie länger als das Seitenmöbel hoch. Die Platte ist auch recht schmal und meistens im Weg.
Andere Lösungen verwenden eine lose Platte und ein zentrales schweres Tischbein. Im abgebauten Zustand sind hier drei Dinge im Weg: eine Platte, ein dickes Rohr und der fix verbaute Stolperstein in der Mitte des Bodens. Die Lösung musste somit anders aussehen.
Von den zwei Klappbügeln als Beine mit individuell regelbarer Höhe war und bin ich überzeugt, das braucht es fix im Aussenbereich. Natürlich könnte man den Tisch als solchen in den Raum stellen, aber dann hat man immer noch zu viele Beine drunter und wohin verräumt man die grosse Platte nach Gebrauch?
Der Gestaltungsprozess brauchte einige iterative Anläufe und ist noch immer nicht ganz ausgereift. Zwei Probleme bleiben:
- Das Verstauen hinter dem Beifahrersitz ist nur eine praktische Notlösung, der Tisch ist dort oft im Weg, auch wenn man sich daran gewöhnt. Ideal wäre der Raum in der Decke auf der Höhe der Schiebetüre. Hier gibt es im Renault Trafic einen breiten Raum ohne Querträger. Aber das hätte man von Anfang an einplanen müssen, der Tisch wiegt doch einiges. Typischer Anfängerfehler, der nun nicht mehr gut korrigierbar ist.
- Eine Seite wird am Seitenmöbel fixiert, das ist praktisch, es gibt dort keine Tischbeine und der Tisch ist gleich hoch wie die Arbeitsfläche des Möbels. An der anderen Seite gibt es das ausklappbare Doppeltischbein. Das ist beim An-den-Tisch-Setzen arg im Weg. Ein einziges Bein würde reichen, das ist aber nicht mit dem Aussenbetrieb kompatibel.
Klappbare Tischplatte, klappbare und/oder abnehmbare Tischbeinpaare
Im Bild unten sieht man den Tisch in Längsrichtung zusammengeklappt und mit einem Beinpaar hinter dem Beifahrersitz gespannt. Das Doppelbein ist fix, jedoch klappbar und verschiebbar. Die kleinen Schienen aus Aluminium unten nehmen im Aussenbetrieb das zweite Beinpaar auf (es befindet sich bei uns seitlich im Kofferraum). Auf der zweiten Tischhälfte befinden sich ebensolche Schienen
Knapp darunter sieht man links eine kleine Aluplatte mit einer Schaube. Diese fixiert den Tisch im Innenbetrieb in einer Leiste, die man aus dem Küchenmöbel ziehen kann.
In Fahrposition wird der Tisch am Boden durch eine fixe Holzschiene gehalten (dunkel), oben über einen Gummispanner der einerseits um die Armlehne gespannt und auf der anderen Seite in einer am Rahmen fixierten Öse eingehängt wird. Die Originalsitze von Renault haben leider keine brauchbaren anderen stabilen Fixiermöglichkeiten. Ein Anbringen an der Kopfstütze geht nicht gut, da man am Sitz ja auch die Neigung der Lehne und die Höhe verstellen können muss.
Eingesetzter Tisch
Im Bild unten ist der Tisch eingesetzt, die beiden Hälften sind noch nicht auseinandergeklappt. Das Doppeltischbein links ist eingerichtet. Rechts sieht man am Rand der Arbeitsfläche einen kleinen Schieber mit roter Lasche auf der Höhe des Waschbeckens herausragen. Diesen kann man herausziehen und in ein Loch darin landet die Schraube sobald die zweite Tischhälfte ausgeklappt ist. Am vorderen Ende befindet sich eine ähnliche Einrichtung. Man sieht diese zweite verschiebbare Leiste in ihrer Doppelfunktion als Liegeflächenerweiterung hier.
Im aufgeklappten Zustand bietet der Tisch für vier Leute gut Platz zum Essen. Der Tisch ist auch breit genug, um Töpfe, Gläser, Brot etc. hinstellen zu können.
Ich verwende den Camper auch für meine Arbeit als Autor für Wanderbücher. Er wird dabei zum bequemen Arbeitstisch mit Büchern, Kartenmaterial, Laptop usw.
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