Aufgrund meiner nebenberuflichen Tätigkeit als Obstbaum-Schneider (Tiroler Baumwart) habe ich mir nun einen “Tennisarm” eingehandelt. Die Diagnose lautet so:
Ausgeprägte Epicondylitis humeri radialis mit beginnender mukoider Degeneration
Enthesiopathische Ansatzverkalkung der Trizepssehne
Diese ungute Entzündung einer Sehe im Ellbogen ist nur mit viel Physiotherapie, Ergotherapie und Elektrotherape in den Griff zu bekommen. Aber auch “nur” durch Computerarbeit kann man einen “Tennisarm” bekommen. Und in der Tat, mir tut der beleidigte Arm beim Führen einer Maus auch weh.
Eine Abhilfe ist eine sog. verikale Computermaus. Das ist kein Game-Changer für den “Tennisarm”, aber die abwechselnde Nutzung einer vertikalen und einer normalen Maus kann die Beweglichkeit erhöhen. Der Name der vertikalen Maus ist Programm, es ist eine Maus die fakisch auf der Seite steht. Der Daumen ist (bei Rechtshändern) links oben, rechts sind die restlichen Finger. So sieht das Ding aus, darunter eine “normale” flache Maus.
Die Lage der Hand ist definitv anders und wenn man einen “Tennisarm” hat, liegt die Maus besser in der Hand. Die vom Hersteller angegebene Begründung ist, dass die natürliche Haltung der Hand, wenn der Arm abgewinkelt nach vorne schaut, eben so vertikal ist, wie wenn man jemanden die Hand schüttelt. In der Tat, man muss Kraft aufwenden, um die Hand aus dieser Normalposition flach auf einen Tisch zu legen.
Hier unten die Ansicht der Tasten der Maus. Es handelt sich um das Modell “VerticalMouse D” der Marke Evoluent, die sich als Erfinder dieser Art Maus betrachten. Es ist die einzige Marke mit einer recht breiten Lippe auf welcher die Hand letztendlich lastet (linkes Bild). Es gibt auch klare Angaben welche Grösse zu wählen ist, diese Angaben sucht man bei den Vertrieben leider Vergebens. Das Modell kostet Ende 2022 kabellos rund EUR100,-.
Windows 11 kann nicht die sechs Tasten mit Zusätzichen Funktionen belegen, dafür muss man dem Evoluent Mouse Manger installieren.
Umstieg auf die vertikale Maus
Wenn man 30 Jahre eine normale, flache Maus benützt hat, ist der Umstieg alles andere als einfach. Nach rund einer Woche bin ich noch mitten im Lernprozess und ich hoffe dass die Führung mit der Zeit noch besser wird. Folgende Probleme ergeben sich ganz am Anfang:
- Man will nachwie vor flach auf die Tasten tippen, besonders jene für den Zeigefinger
- Für horizontale Bewegungen muss man andere Muskeln einsetzen wie für das bewegen einer flachen Maus.
- Die Maus liegt rechts der Tastatur, man muss also darübergreifen wenn man die rechte Hand auch der Tastatur nutzen will, die vertikale Maus ist aber mehr als doppelt so hoch wie eine normale flache Maus, man schmeisst sie unweigerlich um.
- Wenn man auf einer flachen Maus das Mausrad mit dem Zeigefinger bedient hat, wird es auf der vertikalen Maus dabei für die restlichen Finger darunter unter Umständen recht eng, mit breiten Fingern sollte man idealerweise den Mittefinger verwenden, der muss aber auch darauf trainiert werden
- Die dritte Maustaste für den Ringfinger ist nett gemeint, aber wenn man so eine nie verwendet hat, kann man sie auf der vertikalen Maus auch nicht bedienen, ich habe diese Taste sicherheitshalber auch mit den Rechtsklick belegt.
Nach einer Woche Nutzung (Ende November 2022) habe ich vor allem Probleme mit dem Punkt 2, das ist die horizontalen Führung. Konkret zum Beispiel um den Cursor gezielt auf eine spezielle Stelle in einem Wort setzen, wenn es um Text Editieren geht, analog Tabellen editieren. Das Arbeiten mit Graphikprogrammen (Raster und Vektor) geht interessanter Weise besser. In Zusammenhang mit Punkt 5, dem Rechtsklick, ist auch das Arbeiten in Unix-Umgebungen ungewohnt, da man hier das Einfügen von kopierten Inhalten über einen Rechtsklick macht, zusammen mit grossen Bildschirmen, verklickt man sich da recht schnell.
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