A1 Fair-Use-Regelung ist nicht fair im Ausland

Nach den Jahren Corana kann man 2022 schon den Wunsch verspüren öfters und länger wegzufahren. Ich mache das auch beruflich als Wanderbuch-Autor bei Rother (Italien) und für die eigene Website Provence-Guide.net (Frankreich). So kam es, dass ich im September zusammengrechnet dieses Jahr 2022 über vier Monate im europäischen Ausland war. Hier gilt die EU-Roaming-Richtline, die keinen Unterschied zwischen den Kosten im Inland und im EU-Ausland zulassen. Die Anbieter sind aber recht erfinderisch. A1-Kunden kennen wahrscheinlich die Kreise, die jedes Monat den Verbrauch auflisten. Aber wer versteht sie wirklich?

Da gibt es die Kreise “Daten in Österreich” und “Daten Ö+EU”. Letzterer umfasst auch Norwegen und Lichtenstein, aber nicht die Scheiz. In Östereich verbraucht sich der linke zuerst und dann wird weiter am zweiten Kreis verbraucht. Umgekehrt geht das nicht.

Unten die Screenshots, links wie mehrere längere Auslandsaufenthalte aussehen können und rechts die Warnung nach der 4. Mal aufeinderfolgenden Abrechnungsperiode. Nach einem Griechenland-Urlaub im Juni kam die Meldung mitten in einem Norwegen-Aufenthalt herein.

Fällt die Diskrepanz auf? Die Kreise links gaukeln vor, dass man 10+16GB hat, die man auch nutzen kann, so wir das Paket auch angepriesen und verrechnet. Die Verträge schliesst man im Internet ab, Papier gibt es keines mehr, Kleingedrucktes ist kaum auffindbar. Es bleiben also die 10+16GB im Kopf. Bloss stimmt das nicht, weil man nur 50% der verbrauchten Daten im Ausland verbrauchen darf und auch nicht öfters im Ausland als im Inland eingebucht sein soll.

Daten: Sie haben in den letzten 4 Rechnungsperioden mehr als 50% Ihrer Daten in der EU verbraucht und waren 57 Tage in der EU/49 Tage in Österreich und anderen Ländern eingebucht. Das ist ein Verstoß gegen die Fair-Use-Policy. Ändert sich Ihr Nutzungsverhalten nicht, fallen zukünftig Kosten an: A1.net/roaminginfo

Die Sache wird dann noch pikanter, wenn man ebenso von A1 einen Festnetz-Anschluss und ASDL hat. Natürlich nutze ich zu Hause das ADSL und WLAN mit dem Handy und nicht die Inlands-Daten. Mein regulärer Daten-Verbrauch am Handy schaut normalerweise so aus, dass beide Kreise höchstens angerissen sind. Telephonie und SMS sind minimal.

Besonders stösst mir die Aussage auf, dass man auch zu viel im Ausland eingelogg war, hier werden Tage gezählt. Was ist das bitte für ein Zugang in Europa? “Du musst zu Hause in Österreich bleiben”, ist dies das A1-Motto, ist das gar politisch motiviert? A1 argumentiert unter der Roaming-Info mit Kosten und dort ist das wirre Konstrukt auch erklärt.

Das Info-SMS, ist ganz anders als die sonstigen Werbe-SMS, brutaler kann an es nicht fromulieren. Zur Aussage “Ändert sich ihr Nutzungsverhalten nicht…” wäre es einfach gewesen, wie lange der Beobachungszeitraum ist, indem man sich im Inland “frei-surfen” muss. Es sind 30 Tage. Ich habe nicht probiert wie es danach weitergegangen wäre, wenn ich wieder im Ausland gewesen wäre. So viel Urlaub habe ich dann leider auch nicht. So ist auch schwer auszurechnen wieviel man wirklich im Ausland surfen könnte. Theoretisch können es 155,99GB sein (10+16=26, 26/2=13, 12×13=156) wenn man im Inland zeitgleich auch 156GB verbraucht und bei den Einbuch-Tagen auch genau Buch führt.

Unten links der Screenshot von Oktober, ich habe mich echt bemüht möglichst viele Daten über das Handy zu saugen, sinnlos Updates gemacht, gestreamt was so geht. Es ist einfach absurd, wenn man daneben ein gutes WLAN hat. Trotzdem bekam ich auch noch am 12. Oktober noch mal so ein SMS mit dem Tagesverhältnis 57 im Auland zu 49 im Inland, das geht wahrscheinlich darauf zurück, dass ich ich nach der ersten Warnung noch in Norwegen war. Ich hatte zwar keine Daten eingeschalten, aber die Telephonie war an. Das heisst, dass hier auch die Tage gezählt werden. Es kann einem also auch erwischen, wenn man gar keine Daten verbraucht oder telefoniert und nur eingebucht ist. Das ist absurd.

Rechts das SMS das kurz nach der Drohung oben kann, hier wird dann ein ganz anderer Ton angeschlagen. Ich habe nicht drauf geantwortet.

Zur Info, meine Vertagsdaten aktuell: “A1 Mobil S” à EUR26,90/Monat und “Service-Pauschale” EUR34,90/Jahr. Stand Ende 2022.

Was ist nun nicht fair? Vor allem die Anzeige in der A1-App welche annehmen lässt, dass man den EU-Kreis genauso ausreizen kann wie den Österreich Kreis.

Die genaue Info wie A1 das EU-Roaming versteht sucht man in der App vergebens. Hier gibt es auch keinerleit Information wenn wenn man irgendwelche dieser grenzen überschreitet. Auf der Seite der Roaming-Info steht, dass diese Regelung seit dem Inkraft-Treten des EU-Roamings gilt (2017), bloss stimmt das nicht. Mein Sohn war von August 2017 bis Juni 2018 ein volles Jahr im Ausland samt A1-Handy, hat sich durchhgehend von dort eingewählt und natürlich nie in der Zeit ein Byte oder eine Gesprächsminute in Österreich verbraucht.

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